#wirvsvirus Colivery Mockup

Wie ich mit einem Stylescape geholfen habe, den #wirvsvirus-Hackathon zu gewinnen

Design einer Brand Guideline im 48-Stunden-Sprint für »colivery«

Hintergrund

Rund 28.000 Teilnehmer und knapp 1.500 Einreichungen.

Der #WirVsVirus Hackathon war der größte Hackathon der Welt

Der #wirVsVirus Hackathon war mit rund 28.000 Teilnehmern und knapp 1.500 Einreichungen der größte Hackathon der Welt. Er stand unter der Schirmherrschaft von Kanzleramtschef Prof. Dr. Helge Braun, aber auch zahlreiche Unternehmen aus der Wirtschaft unterstützten den Hackathon. Der Hackathon fand vom 20. bis 22. März 2020 statt und wurde mit dem Ziel initiiert, Lösungen für Probleme zu finden, die in Krisenzeiten aufgetreten sind. Als Ergebnis entstanden in 48 Stunden wirklich erstaunliche Projekte, einschließlich Colivery.

 

Herausforderung und Herangehensweise

Versorgung von Risikogruppen – mit einem gemeindenahen Lebensmittellieferdienst.

Lebensmitteleinkauf wird zur Herausforderung

In Krisenzeiten werden selbst Alltagsaufgaben wie der Lebensmitteleinkauf zur Herausforderung für ältere Menschen und andere Risikogruppen. Dazu gehören Grundnahrungsmittel, Drogerieartikel und rezeptfreie Medikamente.

Durch coveryy können Helfer mit Menschen in Kontakt treten, die Hilfe beim Einkaufen benötigen. Ein gemeindebasierter Lieferservice für Lebensmittel mit Nachbarschaftshilfe, der eine App und einen Telefondienst umfasst. Die Idee für Colivery wurde von Aron Homberg entwickelt, und der Hackathon brachte mehr als 30 kreative Köpfe mit großer Expertise in Softwareentwicklung, Design, Recht und Marketing zusammen, um dieser Idee zum Durchbruch zu verhelfen.

Designprozess

Die gesamte Zusammenarbeit lief über mehrere Slack-Kanäle.

Entwerfen einer Markenrichtlinie in einem 48-Stunden-Sprint

Ich habe mich nach dem offiziellen Start des Hackathons über eine öffentliche Liste angemeldet. Auf dieser Liste suchte das Colivery-Team gezielt nach einem UX-Designer, worauf ich mich ursprünglich beworben hatte.

Beim ersten Zoom-Meeting lernten wir uns kennen und erfuhren, dass das Designteam aus drei Personen bestand, Patricia Reiners aus Berlin, Lukas Ponikowski aus München und mir. Wir teilten die Aufgaben auf, nachdem wir evaluiert hatten, wer welche Fähigkeiten einbringen könnte. Da ich aufgrund meines integrierten Ansatzes der flexibelste Designer war, landete ich beim Grafikdesign. Patricia kümmerte sich um die Benutzererfahrung und Lukas war für die Website und etwas Marketing verantwortlich.

Die gesamte Zusammenarbeit lief über mehrere Slack-Kanäle. Das erste, was die Programmierer brauchten, waren Farben, Schriftarten und ein Logo, also fing ich damit an. In einem Meeting stellte ich meine Variationen vor, die sofort begeistert waren. Sobald diese Grundlagen vorhanden waren und die Programmierer weitermachen konnten, beschloss ich, an einer Stillandschaft zur Orientierung zu arbeiten. Ich habe diese Stillandschaft mit einem fokussierten Bild unserer Zielgruppe, dem Logo, Farben, Schriftarten, einem Key Visual und einigen Fotos zur Orientierung erstellt. Später haben wir beim Prototyping Open Sans für den Fließtext hinzugefügt. Das Stylescape wurde verwendet, um die App, die Website und das Projektvideo zu erstellen.

Wachsende Zweifel an der Machbarkeit des Konzepts

Während der Entwicklung der Stylescape und Meetings habe ich mir Gedanken über das Projekt gemacht. Das Konzept hinter Colivery erschien mir zunehmend unausgegoren und unrealistisch. Ich glaube nicht, dass es genug Leute gibt, die sich aus Langeweile eine App installieren, dort Einkaufslisten von anderen holen und dann für diese Leute einkaufen gehen, ohne selbst etwas davon zu haben. Deshalb habe ich vorgeschlagen, das Konzept zu testen und auch über mögliche Einnahmequellen nachzudenken. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin ein Freund von OpenSource und des Helfens, aber ich verstehe nicht, warum so viele Leute denken, dass „gute Taten“ nur umsonst getan werden können.

Meine Konzeptidee

Mein Konzeptvorschlag bestand darin, Einkäufe nach Geschäft und nicht nach Person zu kategorisieren. Die gewünschten Artikel werden dann den Shops zugeordnet und per Push-Nachricht an Personen gesendet, die sich bereits im Bereich des Shops befinden oder gerade dort einkaufen. Das senkt die Hemmschwelle, überhaupt einkaufen zu gehen. Nach der Annahme berechnet die App die beste Route, um die Einkäufe auf dem Heimweg/Zielort zu liefern. Wenn das Produkt erfolgreich geliefert wird, erhält die Person eine Belohnung von der Person, für die sie eingekauft hat. In einem Meeting kam mein Konzeptvorschlag nur mäßig gut an, da die Programmierung der App bereits im Gange war und das Ende des Hackathons nahte. Die Diskussion sollte daher auf die Zeit nach dem Hackathon verschoben und mit den Bleibenden besprochen werden.

Ergebnis

Colivery wurde als eines der 20 besten Projekte und Gewinner des Hackathons ausgezeichnet.

Das erste digitale Woodstock-Event

Colivery wurde als eines der 20 besten Projekte und Gewinner des Hackathons ausgezeichnet. Es gab aber auch Kritik an der Auswahl. Das ursprüngliche „Hackathon“-Format wurde für Wettbewerbe im Programmieren entwickelt. Aufgrund der Masse an Projekten wurde die grafische Umsetzung und die Gestaltung der Projektvideos immer wichtiger, um sich von der Masse abzuheben und einen professionellen Eindruck für die weitere Förderung zu hinterlassen. Ich denke, das galt auch für das Colivery-Projekt und ich habe mit dem Branding zum Sieg beigetragen. Ich habe mich natürlich darüber gefreut, stehe dem Konzept hinter Colivery aber auch etwas kritisch gegenüber. Da aber die App-Programmierung bereits im Gange war und das Ende des Hackathons nahte, konnten wir mit meinem Vorschlag nicht weitermachen. Alles in allem war es eine tolle Erfahrung, beim Hackathon dabei zu sein. Es ist unglaublich, wie 48 Stunden die Stimmung und den Blick auf neue Arbeitsweisen verändern können. Ich stimme der öffentlichen Meinung vollkommen zu, dass dieser Hackathon eine Art digitales Woodstock-Festival war.

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